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Mit Lean Management Burn Out vermeiden? (Teil 1)

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Mit Lean Management Burn Out vermeiden? (Teil 1)

Lean Management wird in der Regel mit der Steigerung von Produktivität und Wirtschaftlichkeit im Unternehmen in Verbindung gebracht, über die Auswirkungen für die Mitarbeiter wird relativ wenig gesprochen. Dabei zeigt die langjährige Lean Praxis, dass die konsequente Umsetzung der Prinzipien des Lean Management auch eine Reihe von positiven Auswirkungen auf die Mitarbeiter hat. Tatsächlich stehen wir heutzutage vor einem Dilemma: Die Arbeitszeiten sind erheblich kürzer als in den vergangenen Jahrzehnten, gleichzeitig steigt die Zahl der Burn Out Fälle  und psychischer  Erkrankungen in den letzten Jahren kontinuierlich an, was sicherlich nicht nur auf eine höhere Sensibilisierung und bessere Diagnostik  zurückzuführen ist. Also macht uns nicht die Menge der Arbeit krank, sondern eher die Art und Weise, wie wir arbeiten. In Blick in ein beliebiges Büro scheint uns das zu bestätigen: Stress, Überlastung, ständige Unterbrechungen und fehlende Informationen gehören anscheinend zum Arbeitsalltag und werden fast schon als selbstverständlich angesehen.

Was trägt denn nun tatsächlich dazu bei, dass wir uns am Arbeitsplatz wohl fühlen? Aus vielen Untersuchungen und Studien dazu lassen sich die wichtigsten Faktoren herauskristallisieren:

 

Interessanterweise lässt sich hier eine erstaunliche Übereinstimmung mit den Erfolgsfaktoren des Lean Managements feststellen. Beginnen wir mit Sinn und Erfolg: Das Streben nach Sinnhaftigkeit ist ein Urbedürfnis des Menschen. Das betrifft natürlich auch unsere täglichen Arbeitsaufgaben. Wenn wir hier keinen Sinn erkennen, entsteht Frust und Unzufriedenheit.

Die folgende Abbildung zeigt die Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden:

Wie kann nun Lean zur Sinnhaftigkeit unserer Arbeit beitrage? Grundsätzlich besteht der erste Schritt im Lean Management darin zu schauen, wo die Wertschöpfung stattfinden. Mit Wertschöpfung ist gemeint, dass nur solche Produkte und Leistungen geschaffen werden, die tatsächlich gebraucht und weiterverwendet werden. Das bedeutet, dass alle überflüssigen und sinnlosen Tätigkeiten systematisch aus dem Arbeitsalltag entfernt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber Umfragen zeigen immer wieder (wie beispielsweise die LEAN Office Studie des Fraunhofer Instituts), dass Mitarbeiter in deutschen Büros ca. 1/3 ihrer Arbeitszeit als Verschwendung betrachten. Da kann natürlich keine Arbeitszufriedenheit entstehen, ebenso wenig wie Erfolgserlebnisse. Diese setzten ja voraus, dass eine Leistung anerkannt und „wert“ geschätzt wird.

Fortsetzung folgt: Einfluss und Führung

 

Kathrin Saheb