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Wie Sie Kosten senken und Ihre Produktivität steigern!

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Wie Sie Kosten senken und Ihre Produktivität steigern!

Aktuelle Herausforderungen der deutschen Wirtschaft – Ein Auszug

Unternehmen in Deutschland sind heute mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Einige sind sicherlich selbst gemacht, andere haben in äußeren Rahmenbedingungen und ge­setzlichen Vorschriften ihren Ursprung. Alle haben Einfluss auf Produktivität und internatio­nale Wettbewerbsfähigkeit, wenn darauf nicht adäquat reagiert wird.

Verlust an Produktivität

Regelmäßig zeigen Studien und Befragungen auf, dass Beschäftigte in deutschen Büros 30 % Ihrer Arbeitszeit als nicht sinnvoll, oder sogar als Verschwendung betrachten (1). Das bedeutet tatsächlich, dass wir fast vier Monate im Jahr umsonst arbeiten – diese Zeit könnte man doch wirklich besser nutzen, oder?

Es stellt sich dabei die Frage, wie lange wir uns diesen Produktivitätsverlust noch erlauben können – und das in einem Hochlohnland wie Deutschland!                                                                                      

Im Zusammenhang mit der Produktivität ist eine andere Studie interessant: Der deutsche Think Tank Next Work Innovation hat eine Studie veröffentlicht (2) mit Statistiken zu Unterbrechungen am Arbeitsplatz. Demnach werden Arbeitnehmer in wissensintensiven Berufen durchschnittlich 15-mal pro Stunde unterbrochen! Das entspricht einer Unterbrechung alle 4 Minuten. Angeblich beläuft sich der weltweite Schaden auf 58 Milliarden Euro pro Jahr! Selbst, wenn es sich hier nur um eine Schätzung handelt, wird doch das Ausmaß sichtbar. Dazu hat die amerikanische Forscherin Gloria Mark nachgewiesen, dass es nach einer Unterbrechung 25 Minuten dauern kann, bis man wieder dort weiter arbeitet, wo man aufgehört hat. Und neben der Produktivität sinkt ja auch die Kreativität und Konzentration der Mitarbeiter. Wenn man immer wieder gestört wird, besteht keine Chance im Flow zu arbeiten, ein Zustand in dem man völlig in der Arbeit aufgeht und diese wie von selbst geschieht.

Und gerade dieser Flow macht uns glücklich und ist eine wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz!

 

Von der Erschöpfung …

Eine kürzliche erschienene Studie des Beratungsunternehmens Auctority (3) stellt auf Basis von 7.500 Interviews fest, dass sich ein Großteil der Bevölkerung durch die Arbeit erschöpft fühlt. Interessanterweise war Ausgangspunkt der Studie die Beobachtung, dass vieles nicht so funktioniert, wie es sollte, Produkte und Leistungen oft nicht den Anforderungen entsprechen und wir in manchen Bereichen überhaupt nicht mehr aus dem Improvisationsmodus herauskommen.

Besonders interessant hierbei ist, dass als eine der Hauptursachen für diese Erschöpfung sinnlose Arbeit genannt wird.

Und besonders erschreckend sind in diesem Zusammenhang zwei Aussagen: Kaum einer der Befragten denkt, dass die Erschöpfung ein Zeichen für besonders hohe Leistung ist, d.h. letztendlich powert man sich ohne jeden Grund aus. Und zum anderen glaubt kaum jemand, dass sich in der Zukunft etwas im positiven Sinne verändern wird. Willkommen im Tal der Hoffnungslosigkeit!

Dass sinnlose Arbeit sogar krank macht, wird inzwischen auch von den Krankenkassen bestätigt. Da stellt sich doch die Frage, warum es so häufig zu sinnloser Arbeit kommt. Natürlich kann es auch sein, dass Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit nur nicht erkennen – dann hätten wir ein Kommunikationsproblem. Aber es gibt tatsächlich in vielen Unternehmen und Organisationen eine Menge überflüssige Arbeit, die für sinkende Produktivität und mangelnde Wertschöpfung verantwortlich ist. Und da man fragt sich, warum sinnlose Tätigkeiten nicht einfach weggelassen werden können?

So wie es aussieht, fehlt es in vielen Unternehmen an einem strukturierten Prozess zur systematischen Beseitigung von überflüssigen Aufgaben und Tätigkeiten!

 

….. bis hin zum Burnout

Inzwischen fühlen sich fast 60 % der Beschäftigten vom Burnout bedroht. Und das, obwohl wir heute deutlich weniger arbeiten als noch vor 20 oder 30 Jahren. Die Zahl der tatsächlichen Burnout-Fälle steigt kontinuierlich an, was sicherlich nicht nur einer höheren Sensibilisierung für die Thematik geschuldet ist.

Ohne jetzt das Thema in seiner gesamten Komplexität aufgreifen zu können, gibt es einige Faktoren, die unumstritten zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit führen und dadurch auch vor einem Burnout schützen. Dazu gehören die folgenden Punkte:

Sinnhaftigkeit und Erfolgserlebnisse: Die negativen Auswirkungen sinnloser Arbeit wurden oben schon erwähnt. Das Streben nach Sinn ist ein elementares menschliches Bedürfnis, ebenso wie die Aussicht auf Erfolgserlebnisse. Ich denke dabei immer an kleine Kinder, die am glücklichsten sind, wenn es ihnen gelingt, eine Hürde oder Herausforderung zu bewältigen. Genauso brauchen wir in der Arbeit Erfolgserlebnisse, sei es, dass unsere Kunden uns loben oder wir auf andere Art und Weise spüren, dass unsere Arbeit gebraucht wird!

Einfluss und Verantwortung: Je mehr wir selber unsere Arbeitsprozesse beeinflussen können und Verantwortung übernehmen, desto befriedigender sind unsere Tätigkeiten und desto engagierter arbeiten wir. Viele Freischaffende oder auch Künstler arbeiten deutlich mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung – aber trotzdem sind diese relativ selten vom Burnout bedroht, weil sie selber die Entscheidung über die Organisation ihrer Arbeit treffen.

Gemeinschaft: Unbestritten ist der Mensch ein soziales Wesen. Und eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Kollegen ist ein wesentlicher Faktor für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und damit eine Prävention von Erschöpfung und Burnout. Jeder kann nachvollziehen, wie inspirierend es ist, in einem angenehmen Arbeitsklima zu sein und sich täglich auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen zu freuen.

Leadership und Führungskultur: Eine kürzlich von der Bertelsmann Stiftung (4) veröffentlichte Studie macht einen sehr interessanten Zusammenhang zwischen Führung und Burnout deutlich. Demnach hat ein sozial unterstützendes Verhalten von Führungskräften einen unmittelbaren Einfluss auf die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter und verringert deutlich das Risiko eines Burnouts. Dabei ist mit „sozialer Unterstützung“ Achtsamkeit, Interesse und das Fördern der Mitarbeiter gemeint. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Präsenz der Führungskraft bei den Mitarbeitern. Die dazu erforderlich Sozialkompetenz ist dementsprechend eine wichtige Führungsaufgabe, die aber auch erlernt werden kann. Hier besteht sicherlich noch Nachholbedarf in der deutschen Industrie, besonders dann, wenn Führungskarrieren ausschließlich auf technischen Kompetenzen beruhen.

Kathrin Saheb